Mein erstes spirituelles Erlebnis, so will ich es mal nennen, war mit 3 oder 4 Jahren. Ich bin mit meinen Eltern an die Nordsee gefahren. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben das Meer gesehen. Es war so groß und ich hatte nur eine einzige Idee im Kopf als ich dieses Meer gesehen habe. „Das will ich sein“ Ich möchte so sein wie das Meer.

 

 

Mit sechs Jahren hatte ich eine Vision: Es war der Tag vor meiner Einschulung: In dieser Nacht ist mir Jesus erschienen und er hat mir mein Leben gezeigt:

 

 

Ich werde ein sehr guter Schüler sein, ein hervorragender Student. Ich werde mit Bravur mein Studium beenden. Dann werde ich eine liebe Frau finden mit ihr eine Familie gründen und wunderbare Kinder haben und dann, dann werde ich sterben.

 
 

Davon war ich so geschockt; ich bin schweißgebadet aufgewacht und fand es gar nicht mehr lustig in de Schule zu gehen. Ich habe die anderen Kinder gesehen, die mit Freuden ihre Schultüte gehalten haben und ganz aufgeregt waren in die Schule zu kommen, endlich „erwachsen“ zu werden.

Ich war eher geschockt und verzweifelt: Mir war so, als wie mir der Boden unter den Füßen fortgezogen worden ist.

Was will ich mit meinem Leben anfangen?

Jedenfalls machte ich mich auf die Suche nach etwas was mir Halt geben könnte, einen Sinn im Leben. Aber da stand der Tod vor mir: riesengroß! Eines im Leben ist unausweichlich und das ist der Tod. Alles ist ungewiss, nur der Tod ist die einzigste Gewissheit die es gibt.

Seit diesem Tag habe ich mich nur noch damit beschäftigt: den Sinn des Lebens zu finden:

Was soll das alles: etwas Lernen, dann einen Beruf ausüben, heiraten und Kinder haben, wenn man dann sowie so stirbt. Also was soll das Ganze? Es muss doch einen Sinn geben, warum wir hier auf der Erde sind.

Was ist der Sinn? Daraufhin habe ich meine ganze Umgebung befragt, was denn der Sinn im Leben ist. Leider konnte mir niemand eine befriedigende Antwort geben.

Es war eher so, dass auf diese Antwort niemand eine Antwort wusste.

Ich habe herausgefunden, um diese Frage zu untersuchen ist es unumgänglich, dass man etwas lernen muss. So war ich dann auch wissbegierig, aber nicht um jemand zu bekommen, sondern um dieser Frage immer näher zu kommen.

Und meine Kindheit wollte ich nie aufgeben: Menschen können so gut lügen. Man braucht Arglosigkeit um das erkennen zu können.

 

Die einzigste Antwort, die mich befriedigte war die meiner Mutter: Vor jeden Ostern gab es eine Übertragung von der Johannes oder Matthäus Passion von Bach im Fernsehen und meine Mutter saß davor und heulte, weil sie davon so bewegt war.

Ich habe das im Herzen zur Kenntnis genommen. Es hat mich bewegt. Es hat mich befriedigt. Aber ich weiß nicht was mich befriedigt hat. Es war nichts Substanzielles, mehr eine Ahnung.

Also habe ich versucht, das nachzumachen. Ich habe mir das Wohltemperierte Klavier vor dem Einschlafen angehört und mich von dieser Musik mittragen lassen. Es ging immer tiefer in mich hinein. Dazu habe ich eine Meditation entwickelt: Das in meinem Herzen eine glitzernde Kugel ist und die dann immer größer wird. Erst dieses Glitzern in mir dann wird die Kugel immer größer und man sieht dieses Glitzern dann, als wie wenn man in der Erde ist und die Schale der Erde ist außerhalb von einem und man sieht immer ein Glitzern und dieses Glitzern ist auch warm und liebend, alles befriedigend, beschützend, es gibt nichts mehr was man noch bräuchte.

Dies Meditation machte ich immer häufiger nachts vorm einschlafen. Beim größer werden der Kugel habe ich mir dann vorgestellt, dass man im Innern der Kugel während die Kugel größer wird, quasi auf der inneren Oberfläche herunterrutscht, in diese Wärme und Geborgenheit hinein.

Das war immer so befriedigend. Es war immer fantastisch so einzuschlafen. Bis wieder eines Tages diese Kugel gar nicht mehr aufhörte zu wachsen. Sie wurde immer Größer bis man Sie gar nicht sehen konnte, das war ein riesiger Raum, riesig: Da habe ich dann Angst bekommen. Ich konnte mir nicht vorstellen, selbst so groß zu sein. Das war etwas was über meine Kapazität ging.

Also habe ich mich nach dieser Zeit darauf beschränkt, um dieser Gewalt zu entgehen, zu lernen und mich der Menschlichen Gewalt hinzugeben, d.h. auf gut Deutsch Karriere zu machen, was man so in der Umgebung eben auffängt: Da war mein großer Bruder: Der war natürlich die Nummer eins in der Familie und nun hieß es diesen zu besiegen und über ihm zu sein: Das hat auch ganz gut geklappt, es gab eine Zeit da war ich auch körperlich stärker. In der Schule war ich auch immer besser gewesen wie er. Ich war auch sehr beliebt in der Schule – das war noch in der Grundschule.

Aber dann ist ein Unfall passiert und ich wäre beinahe gestorben: Da war es wieder Der Tod vor meinen Augen: Mein Gott was mache ich denn da. Was will ich denn mit dieser ganzen Karriere, wenn sowieso nur der Tod auf einen wartet?

Ich habe dann diesen ganzen Quatsch aufgegeben und habe mich nur noch mit dem Sinn des Lebens beschäftigt: Ich habe alle deutschen Philosophen durchgelesen habe Angefangen Chemie zu studieren, da war ich 11 Jahre alt. Aber ich bin immer nur zu dem Schluss gekommen wie in der Philosophie wie in der Wissenschaft. Es gibt immer nur Modelle davon wie etwas sein sollte, aber nie ein direktes Wissen. In der Religion ist es sogar noch schlimmer: es gibt da nur Vorstellungen wie man sich verhalten soll, aber kein bisschen ein Grund dafür, wieso.

Die Geschichten über Jesus im Neuen Testament sind schön, aber sie werden immer falsch interpretiert, weil keiner der sich für wissend hält, sich wirklich verstanden hat. Es sind Metaphern, aber keiner hat einen Schlüssel um sie zu öffnen. Die ganze Religion scheint in eine Art langweilige Selbstzufriedenheit durch ihren alleinigen Anspruch auf Wahrheit verfallen zu sein. Man bedarf schon einer Portion Abwesenheit von Intelligenz sich diesem Verein anzuschließen. Es ist mehr ein Geschäft als eine Berufung.

So bin ich dann durch meinen Vater auf Nietzsche gekommen, insbesondere auf sein Werk „Also sprach Zarathustra“ In vielen Stellen für mich nicht verstehbar, dafür aber berührbar: Wie das Trunken Lied:

Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit.

Jetzt fing eine neue Phase an: Durch Zufall oder durch meine letzte Hoffnung, habe ich mir die Fragmente des Heraklit besorgt: Ich muss sagen: was Heraklit geschrieben bzw. gesagt hat: ich habe nichts mehr verstanden:

Freunde haben mir zu gleichen Zeit immer von einem Meister aus Indien erzählt und ich wollte immer nichts davon wissen, aber ich wusste das es ein Buch von ihm gibt, wo er über diese Fragmente des Heraklit gesprochen hat. Also habe ich dieses Buch mir gekauft und dann habe ich ein Verständnis dafür bekommen, was denn Heraklit versucht hat, auszudrücken. Ich wollte dann unbedingt diesen Meister aus Indien kennenlernen.

 

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